Meine Hochachtung vor Manfred Spitzer

Prof. Spitzer hat ein neues Buch auf den Markt gebracht mit dem klingenden Namen „Digitale Demenz“ und ja klar hab ich es gelesen (also wirklich richtig, nicht nur irgendwelche Zusammenfassungen, Stellungnahmen oder Kommentare). Das Fazit für mich ist eher ernüchternd einseitig und popularwissenschaftlich, daher sah ich nicht unbedingt Anlass darüber zu bloggen.
Warum ich es nun aber doch tue, hat einen ganz anderen Grund – das Buch ist in der Kategorie Sachbuch mittlerweile Beststeller und hat im Netz eine Aufmerksamkeit erreicht die ich so noch nie erlebt habe. Sämtliche Personen die es in irgendeinerweise betrifft oder berührt fangen an zu erklären, dass Regeln des wissenschaftlichen Ethos gebrochen wurden und vieles nicht stimmt wie es dargelegt wurde. Für mich aber, zeigt Prof. Spitzer (vielleicht auch unbewusst) wie man virales Marketing in den Sozialen Netzwerken betreiben kann – man formuliere klare Aussagen die provozieren (also man ist als LeserIn entweder dafür oder dagegegen) UND die Aussagen sollen diejenigen die das Web nutzen direkt treffen 🙂 . Das Ergebnis kann man beobachten und ich zieh davor ehrlich den Hut.
Und uns muss auch allen bewusst sein, dass man mit keinem Buch welches das Thema „Neue Medien“ wissenschaftlich nüchtern analysiert und abgewägt diese Aufmerksamkeit und Reichweite erreicht hätte. Auch positive Nachrichten hätten sich kaum so gut verkauft oder hätte ein Bericht über den Erfolg der Neuen Medien uns alle auf den Plan gerufen? Im Vergleich dazu bleiben auch Innovationen (wie z.B. das persönliche L3T-Buch) nicht nur bescheiden, die werden schlicht gar nicht wirklich wahr genommen.
Nun gut so soll es sein, ich nehme dies als Lernbeispiel für mich selbst und ich bedanke mich abschließend noch bei Prof. Spitzer – er hat unser Forschungsgebiet immerhin unglaublich in die Medien gebracht, das kann nur gut sein.