Dave Pollar hat in seinem Blog einen Artikel diesbezüglich verfasst und auch versucht in 7 Punkten zusammenzufassen, warum seiner Meinung nach die Verwendung von
1. Most people are still unfamiliar with the tools in the middle and right columns.
2. Many of these tools are unintuitive and hence not easy to learn to use.
3. The way you have to use these tools is not the way most people converse and collaborate, i.e. they’re awkward.
4. Most people have poor listening, communication and collaboration skills, and these tools don’t solve (and can exacerbate) this underlying problem of ineffective interpersonal skills.
5. The training materials for these tools don’t match the way most of us learn and discover (i.e. by doing, by watching others, and iteratively by trial and error).
6. Often the people we most want to converse or collaborate with aren’t online.
7. Often we don’t even know who the right people are to converse or collaborate with, so we need to go through a process of discovering who those people are first, which these tools cannot yet effectively help us with; once we’ve discovered who the right people are, we’re likely already talking with them using the ubiquitous tools in the left column above.
Als Konsequenz startet er auch gleich einen Versuch wo mit Writely zu diesem Thema ein gemeinsames Dokument erstellt werden soll, indem man Fragen diskutiert. Das Dokument findet man hier.
Gut gefallen hat mir diese Antwort auf die Frage warum sich Social Software in der Arbeitswelt noch nicht durchsetzt:
Let other people edit MY document? Why would I ever do that? See other people’s bookmarks? Who cares?“ It takes time to realize their power. There’s a learning curve not just for the software, but for the idea itself. You kind of have to drag them through the mud for a few weeks.
Dieser Aspekt sollte meines Erachtens wirklich nicht unterschätzt werden, denn bis man die wahren Stärken dieser Applikationen erkennt, kann es wirklich einige Zeit dauern. Aber ich bin überzeugt, dass der Leitspruch use the power of the people spätestens in der nächsten Generation eine ganz andere Bedeutung haben wird.
Eine der Schwächen die Dave Pollar hervorhebt sind ungenügenden Kompetenzen der Menschen im Bereich der Zusammenarbeit. Diese Schwächen sind es aber auch die das gemeinsame Arbeiten so erschweren, in unseren Unternehmen, in unserer Gesellschaft. Nicht das Werkzeug ist ungeeignet, sondern unsere Art zusammen zu arbeiten. Ist das Überhandnehmen der Gewalt nicht ein Signal der Unfähigkeit mit andern zusammen zu leben und zu arbeiten? In einer arbeitsteiligen Gesellschaft wie wir sie kennent ist es lebenswichtig die Kompetenzen der Zusammenarbeit zu fördern.
Für Dave Pollar ist lernen ein individuelle Vorgang. Ich pflichte ihm bei, denn auch für mich ist Lernen immer ein persönliches Projekt. Niemand kann für mich lernen ich muss das selber machen. Aber lernen kann ich nicht losgelöst von allen Interaktionen, Interaktionen mit einer Situation, mit einem Buch, mit einem Lehrer, mit anderen Lernenden. Lernen heisst immer Fragen stellen, sich selbst, anderen. Heisst Sachverhalte hinterfragen, Gedanken, Ideen prüfen und zur Diskussion stellen. Lernen ist deshalb nicht nur ein individueller Vorgang sondern auch ein sozial eingebundener Vorgang. Wir alle kennen die Situation in der uns ein Mitschüler das Lernen erleichtert hat und uns half etwas zu verstehen.
Diese Feststellung hat mich dazu bewogen ein on line Lehrgang anzubieten der zum Ziel hat die Zusammenarbeit zwischen Menschen zu fördern und Verständnis für eine effiziente und geordnete Zusammenarbeit zu wecken. Und gerade hier sehe ich ein grosses Einsatzgebiet der Werkzeuge in der 2. und 3. Kolonne. Zusammenarbeiten ist nicht einfach, aber das unabhängig der Instrumente die im Einsatz sind. Gut geführte, kreative und geordnete Sitzungen die auf ein gemeinsames Ziel hin geführt werden sind auch sehr selten anzutreffen.
Die Tatsache, dass ich als Benutzer Werkzeuge der 2. und 3. Kolonne einsetzen muss zwingt mich dazu, meinen Beitrag besser zu formulieren. Ich kann so nicht einfach meine Gemütslage, meine Emotionen ungefiltert weiter geben ohne mich mit den Konsequenzen zu befassen. Dass eine solche Art Ideen, Lösungsansätze, Problemstellungen gemeinsam anzugehen, nicht einfach ist, brauch ich hier sicher nicht speziell hervorzuheben, Aber die Instrumente helfen mir die Reaktionen des Zwischenhirns in Griff zu bekommen.
Lieber Rudolf,
vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar, dem ich nur zustimmen kann.
Ich war heute auf der iKnow Konferenz in Graz, wo wir ebenfalls diese Thematik diskutierten und wir sind eigentlich übereingekommen, dass dieser Wandel der technologischen Möglichkeiten auch einen großen Einfluss hat auf unser Lehr- und Lernverhalten hat. Das Problem ist jedoch, dass dieser Wandel wesentlich schwieriger zu vollziehen ist.
Aber die ersten Ansätze sind vorhanden (wie du auch schreibst) und ich bin mir sicher, dass wir am richtigen Weg sind.